Gemeinsam im Licht: Ein Weg durch Ängste und Herausforderungen

03/09/2023

foto Gemeinsam im Licht: Ein Weg durch Ängste und Herausforderungen

Liebe Gemeinde,

im Johannesevangelium lesen wir: „Jesus spricht: In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Johannes 16, 33). Christus sagte dies zu seinen Jüngern zum Abschied, unmittelbar vor seiner Verhaftung am Karfreitag.

Die Welt - das sind wir mit unserem Alltag in der Arbeit, zu Hause und in der nun wieder begonnenen Schule. Diejenigen, die aus dem Urlaub zurückkehrten, waren erholt und voller Lebensfreude, während die Kinder sichtbar gewachsen waren. Kinder, wie die Zeit vergeht! Andere blieben zu Hause, erlebten die Ruhe des Sommers, die Stille und das gleichmäßige Vergehen der Zeit, unterbrochen von den Klängen der Posaunenbläser in unseren Dörfern und einigen stürmischen Tagen.

Zur Welt gehört auch die Angst. Dies sind einerseits die Nachrichten über den nicht endenden Krieg in der Ukraine, der sich im Alltag eingenistet hat, einfach da ist mit seinem Schrecken, den Teuerungen und aller Verunsicherung. Wie kann hier Frieden werden? Und die Nachrichten aus unserem Land selbst: zunehmende Gewalt in den Städten, Parks, in denen man nicht spazieren gehen möchte, und Bahnen, mit denen man nicht mehr fahren möchte. Wie kann hier Recht und Ordnung werden? Viele sind ratlos. Hier stimmt schon lange etwas nicht.

Es wird deutlich, dass die Welt und unsere Ängste zusammenhängen. Wir sind Teil dieser Welt. Wir können nicht daneben leben. Eine Zumutung, aber zugleich eine Zusage. Wie das? Wir gehören dazu. Weltflucht ist kein Konzept. Wichtiger ist es, die Beziehung zu Gott nicht zu verlieren. Das heißt: Sein Wort hören und zu ihm sprechen in Gebet und Fürbitte, als Tischgebet in der Familie, am Bett bei den Kindern und als Vaterunser beim Krankenbesuch, als Reisesegen vor Urlaubsbeginn oder als geschriebener Gruß zum Geburtstag. So viele Möglichkeiten, so viele Momente, den Ängsten das Feld zu nehmen.

Als Gemeinde versammeln wir uns zu Andachten, Gottesdiensten und Bibelkreisen. Jeder ist eingeladen zu den Erntedankgottesdiensten im September, zum Reformationsfest Ende Oktober in Altlewin und zu den Martinsfesten im November. In unserer Gemeinde werden jede Woche Andachten und Gottesdienste gefeiert, allein 20 im Gottesdienstplan dieses Gemeindebriefes. Dazu die Gottesdienste der Nachbargemeinden, die Schulandachten in Wriezen, die Andachten in der Bergamotte, in der Malche, in der Landeskirchlichen Gemeinschaft, beim CVJM, in den Stephanus-Werkstätten, beim Hospizdienst... Was für eine Vielfalt!

Weil wir dort zusammenkommen. Wir Menschen, jung und alt, begegnen in der Kirche, singen und beten gemeinsam und hören das Evangelium von Jesus Christus. Wir nehmen uns die Zeit, in dieser Stunde in der Kirche zu sein. Bevor wir eintreten, ist die Kirche schon voll: gefüllt mit Gottes Gegenwart. Es ist nicht so, dass Gott uns braucht, um die Kirche zu füllen. Er ist schon längst da. Wir dürfen eintreten und dazukommen. Wir bewahren so auch die Tradition unserer Dörfer, aber das ist nicht das Entscheidende.

Wer diesen Schritt tut, der beginnt eine Nachfolge. Wirklich Schritt für Schritt. Sein Leben in Gottes Hand legen. Hören: das Evangelium. Sagen: Dir will ich vertrauen. Beginnen: die Gemeinschaft zu suchen. Christus nachfolgen bedeutet, sich an Christus zu halten. Er ist das Licht der Welt. Der ewige Gott tritt hinein in unsere vergängliche Welt. Gott zeigt Wege, die Sorgen und Ängste der Welt zu überwinden.

Bleiben Sie behütet.

Ihr Pfarrer Arno Leye

Wir

Kirchbau von 1817 unter Mitwirkung von K. F. Schinkel, Replik des Isenheimer Altars